Zeitleiste der Karwoche: Palmsonntag bis Auferstehungstag

Zeitleiste der Karwoche: Palmsonntag bis Auferstehungstag
Judy Hall

Während die genaue Reihenfolge der Ereignisse in der Karwoche unter Bibelwissenschaftlern umstritten ist, stellt diese Zeitleiste eine ungefähre Übersicht über die wichtigsten Ereignisse an den heiligsten Tagen des christlichen Kalenders dar. Folgen Sie den Schritten Jesu Christi vom Palmsonntag bis zum Auferstehungssonntag und erkunden Sie die wichtigsten Ereignisse an jedem Tag.

Tag 1: Triumphaler Einzug am Palmsonntag

Am Sonntag vor seinem Tod machte sich Jesus auf den Weg nach Jerusalem, denn er wusste, dass er bald sein Leben für unsere Sünden lassen würde. Als er sich dem Dorf Bethphage näherte, schickte er zwei seiner Jünger voraus und beauftragte sie, einen Esel und sein ungebrochenes Fohlen zu suchen. Die Jünger sollten die Tiere losbinden und zu ihm bringen.

Dann setzte sich Jesus auf den jungen Esel und zog langsam und bescheiden in Jerusalem ein. Damit erfüllte er die alte Prophezeiung in Sacharja 9,9:

"Freue dich, Tochter Zion, rufe, Tochter Jerusalem, siehe, dein König kommt zu dir, gerecht und heilbringend, sanftmütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Fohlen einer Eselin."

Die Menge begrüßte ihn, indem sie Palmzweige in die Luft warf und rief: "Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!"

Am Palmsonntag übernachteten Jesus und seine Jünger in Bethanien, einer Stadt etwa zwei Meilen östlich von Jerusalem. Dort lebten Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte, und seine beiden Schwestern Maria und Martha. Sie waren enge Freunde Jesu und beherbergten ihn und seine Jünger wahrscheinlich während ihrer letzten Tage in Jerusalem.

Der triumphale Einzug Jesu wird in Matthäus 21,1-11, Markus 11,1-11, Lukas 19,28-44 und Johannes 12,12-19 beschrieben.

Tag 2: Am Montag reinigt Jesus den Tempel

Am nächsten Morgen kehrte Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem zurück. Unterwegs verfluchte er einen Feigenbaum, weil er keine Früchte getragen hatte. Einige Gelehrte glauben, dass diese Verfluchung des Feigenbaums Gottes Gericht über die geistig toten religiösen Führer Israels darstellte. Andere glauben, dass die Symbolik auf alle Gläubigen ausgedehnt wurde, um zu zeigen, dass echter Glaube mehr ist als nur äußerlichReligiosität; wahrer, lebendiger Glaube muss im Leben eines Menschen geistige Früchte tragen.

Als Jesus im Tempel ankam, fand er die Vorhöfe voller korrupter Geldwechsler. Er begann, ihre Tische umzuwerfen und den Tempel zu räumen, indem er sagte: "In der Schrift steht geschrieben: 'Mein Tempel soll ein Haus des Gebets sein', ihr aber habt ihn in eine Räuberhöhle verwandelt" (Lk 19,46).

Am Montagabend blieb Jesus wieder in Bethanien, wahrscheinlich im Haus seiner Freunde Maria, Martha und Lazarus.

Die Ereignisse vom Montag sind in Matthäus 21:12-22, Markus 11:15-19, Lukas 19:45-48 und Johannes 2:13-17 beschrieben.

Tag 3: Am Dienstag geht Jesus auf den Ölberg

Am Dienstagmorgen kehrten Jesus und seine Jünger nach Jerusalem zurück. Auf ihrem Weg kamen sie an dem verdorrten Feigenbaum vorbei, und Jesus sprach zu seinen Begleitern über die Bedeutung des Glaubens.

Im Tempel waren die religiösen Führer verärgert darüber, dass Jesus sich als geistliche Autorität etabliert hatte. Sie organisierten einen Hinterhalt, um ihn zu verhaften. Aber Jesus wich ihren Fallen aus und sprach ein hartes Urteil über sie aus:

"Blinde Führer!...Denn ihr seid wie getünchte Gräber - äußerlich schön, aber innerlich voller Totengebeine und allerlei Unreinheit; äußerlich seht ihr aus wie Gerechte, aber innerlich sind eure Herzen voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit...Schlangen, Schlangensöhne, wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen?" (Matthäus 23,24-33)

Später am Nachmittag verließ Jesus die Stadt und ging mit seinen Jüngern zum Ölberg, der östlich des Tempels liegt und Jerusalem überblickt. Hier hielt Jesus die Ölbergrede, eine ausführliche Prophezeiung über die Zerstörung Jerusalems und das Ende des Zeitalters. Er spricht, wie üblich, in Gleichnissen und verwendet eine symbolische Sprache über die Ereignisse der Endzeit, einschließlich seiner Wiederkunft und der letztenUrteil.

Die Schrift weist darauf hin, dass dieser Dienstag auch der Tag war, an dem Judas Iskariot mit dem Sanhedrin, dem rabbinischen Gericht des alten Israel, verhandelte, um Jesus zu verraten (Matthäus 26:14-16).

Nach einem anstrengenden Tag der Konfrontation und der Warnungen vor der Zukunft kehrten Jesus und die Jünger noch einmal nach Bethanien zurück, um dort zu übernachten.

Die turbulenten Ereignisse vom Dienstag und die Ölbergrede sind in Matthäus 21:23-24:51, Markus 11:20-13:37, Lukas 20:1-21:36 und Johannes 12:20-38 beschrieben.

Tag 4: Karmittwoch

Die Bibel sagt nicht, was der Herr am Mittwoch der Passionswoche tat. Gelehrte vermuten, dass Jesus und seine Jünger nach zwei anstrengenden Tagen in Jerusalem diesen Tag in Bethanien verbrachten, um sich auf das Passahfest vorzubereiten.

Nur kurze Zeit zuvor hatte Jesus den Jüngern und der Welt offenbart, dass er Macht über den Tod hat, indem er Lazarus aus dem Grab auferweckte. Nachdem sie dieses unglaubliche Wunder gesehen hatten, glaubten viele Menschen in Bethanien, dass Jesus der Sohn Gottes ist, und schenkten ihm ihr Vertrauen. Ebenfalls in Bethanien hatte Lazarus' Schwester Maria nur wenige Nächte zuvor die Füße von Jesus liebevoll mit teurem Öl gesalbt.Parfüm.

Tag 5: Pessach und Abendmahl am Gründonnerstag

Die Karwoche nimmt am Donnerstag eine düstere Wendung.

Von Bethanien aus schickte Jesus Petrus und Johannes zum Abendmahlssaal in Jerusalem, um die Vorbereitungen für das Passahfest zu treffen. Am Abend nach Sonnenuntergang wusch Jesus seinen Jüngern die Füße, während sie sich auf das Passahfest vorbereiteten. Mit diesem bescheidenen Akt des Dienens gab Jesus ein Beispiel dafür, wie Gläubige einander lieben sollten. Heute praktizieren viele Kirchen Fußwaschungszeremonienals Teil ihrer Gründonnerstagsgottesdienste.

Siehe auch: Erzengel Azrael, der Engel des Todes im Islam

Dann teilte Jesus das Passahfest mit seinen Jüngern und sagte: "Das ist das Passahfest:

"Ich habe mich sehr darauf gefreut, dieses Passahmahl mit euch zu essen, bevor mein Leiden beginnt; denn ich sage euch jetzt, dass ich dieses Mahl nicht mehr essen werde, bis seine Bedeutung im Reich Gottes erfüllt ist" (Lukas 22:15-16, NLT).

Als Lamm Gottes war Jesus im Begriff, die Bedeutung des Passahfestes zu erfüllen, indem er seinen Leib brach und sein Blut als Opfer vergoss, um uns von Sünde und Tod zu befreien. Während dieses letzten Abendmahls führte Jesus das Abendmahl ein und wies seine Anhänger an, sich immer wieder an sein Opfer zu erinnern, indem sie an den Elementen Brot und Wein teilhaben (Lukas 22,19-20).

Später verließen Jesus und die Jünger den Abendmahlssaal und gingen in den Garten Gethsemane, wo Jesus unter Qualen zu Gott, dem Vater, betete. Im Lukasevangelium heißt es, dass "sein Schweiß wie große Blutstropfen wurde, die auf die Erde fielen" (Lk 22,44, ESV).

Am späten Abend in Gethsemane wurde Jesus von Judas Iskariot mit einem Kuss verraten, vom Sanhedrin verhaftet und in das Haus des Hohenpriesters Kaiphas gebracht, wo sich der gesamte Rat versammelt hatte, um die Anklage gegen Jesus zu verlesen.

In den frühen Morgenstunden, als der Prozess gegen Jesus begann, leugnete Petrus dreimal, seinen Meister zu kennen, bevor der Hahn krähte.

Die Ereignisse vom Donnerstag sind in Matthäus 26:17-75, Markus 14:12-72, Lukas 22:7-62 und Johannes 13:1-38 beschrieben.

Tag 6: Prozess, Kreuzigung, Tod und Begräbnis am Karfreitag

Der Karfreitag ist der schwierigste Tag der Passionswoche, denn in den letzten Stunden vor seinem Tod wurde der Weg Jesu zu einer tückischen und äußerst schmerzhaften Angelegenheit.

Laut der Heiligen Schrift wurde Judas Iskariot, der Jünger, der Jesus verraten hatte, von Gewissensbissen geplagt und erhängte sich am frühen Freitagmorgen.

In der Zwischenzeit, noch vor der dritten Stunde (9 Uhr morgens), musste Jesus die Schande falscher Anschuldigungen, Verurteilungen, Spott, Schläge und Verlassenheit ertragen. Nach mehreren ungesetzlichen Prozessen wurde er zum Tod durch Kreuzigung verurteilt, eine der schrecklichsten und schändlichsten Methoden der Todesstrafe, die damals bekannt waren.

Bevor Christus abgeführt wurde, spuckten ihn Soldaten an, quälten und verhöhnten ihn und durchbohrten ihn mit einer Dornenkrone. Dann trug Jesus sein eigenes Kreuz zum Kalvarienberg, wo er erneut verspottet und beleidigt wurde, als römische Soldaten ihn an das Holzkreuz nagelten.

Jesus sprach sieben letzte Worte vom Kreuz aus: Seine ersten Worte waren: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lukas 23:34, NIV). Seine letzten Worte waren: "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist" (Lukas 23:46, NIV)

Dann, um die neunte Stunde (15 Uhr), hauchte Jesus seinen letzten Atemzug und starb.

Am Freitagabend um 18 Uhr nahmen Nikodemus und Josef von Arimathäa den Leichnam Jesu vom Kreuz ab und legten ihn in ein Grab.

Die Ereignisse vom Freitag sind in Matthäus 27:1-62, Markus 15:1-47, Lukas 22:63-23:56 und Johannes 18:28-19:37 beschrieben.

Tag 7: Samstag in der Gruft

Der Leichnam Jesu lag in seinem Grab, wo er am Samstag, dem Sabbat, den ganzen Tag über von römischen Soldaten bewacht wurde. Als der Sabbat um 18 Uhr endete, wurde der Leichnam Christi mit den von Nikodemus gekauften Gewürzen feierlich für die Bestattung vorbereitet:

"Er brachte etwa fünfundsiebzig Pfund wohlriechende Salbe aus Myrrhe und Aloe mit, und nach jüdischem Brauch wickelten sie den Leichnam Jesu mit den Gewürzen in lange Leinentücher" (Johannes 19: 39-40, NLT).

Nikodemus war wie Josef von Arimathäa Mitglied des Sanhedrins, des Gerichts, das Jesus Christus zum Tode verurteilt hatte. Beide Männer hatten eine Zeit lang als heimliche Anhänger Jesu gelebt und sich aufgrund ihrer prominenten Stellung in der jüdischen Gemeinschaft nicht getraut, ihren Glauben öffentlich zu bekennen.

Beide waren vom Tod Christi zutiefst betroffen. Sie kamen mutig aus ihrem Versteck und riskierten ihren Ruf und ihr Leben, weil sie erkannt hatten, dass Jesus tatsächlich der lang erwartete Messias war. Gemeinsam kümmerten sie sich um den Leichnam Jesu und bereiteten ihn für die Bestattung vor.

Während sein physischer Körper im Grab lag, bezahlte Jesus Christus die Strafe für die Sünde, indem er das perfekte, makellose Opfer darbrachte. Er besiegte den Tod, sowohl geistig als auch physisch, und sicherte damit unser ewiges Heil:

"Denn ihr wisst, dass Gott ein Lösegeld bezahlt hat, um euch vor dem leeren Leben zu bewahren, das ihr von euren Vorfahren geerbt habt. Und das Lösegeld, das er bezahlt hat, war nicht bloß Gold oder Silber, sondern er hat für euch mit dem kostbaren Lebenssaft Christi bezahlt, dem sündlosen, unbefleckten Lamm Gottes" (1. Petrus 1:18-19, NLT)

Die Ereignisse vom Samstag sind in Matthäus 27:62-66, Markus 16:1, Lukas 23:56 und Johannes 19:40 beschrieben.

Tag 8: Sonntag der Auferstehung

Am Auferstehungssonntag oder Ostern erreichen wir den Höhepunkt der Karwoche. Die Auferstehung Jesu Christi ist das wichtigste Ereignis des christlichen Glaubens. Die Grundlage der gesamten christlichen Lehre hängt von der Wahrheit dieses Berichts ab.

Am frühen Sonntagmorgen gingen mehrere Frauen (Maria Magdalena, Johanna, Salome und Maria, die Mutter des Jakobus) zum Grab und entdeckten, dass der große Stein, der den Eingang verbarg, weggerollt worden war. Ein Engel verkündete es:

Siehe auch: Was bedeutet die Quadratur des Kreises? "Habt keine Angst, ich weiß, dass ihr Jesus sucht, der gekreuzigt wurde. Er ist nicht hier, er ist von den Toten auferstanden, wie er es angekündigt hat" (Matthäus 28:5-6, NLT).

Am Tag seiner Auferstehung ist Jesus Christus mindestens fünfmal erschienen: Das Markusevangelium berichtet, dass Maria Magdalena die erste war, die ihn sah. Jesus erschien auch Petrus, den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus und später an diesem Tag allen Jüngern außer Thomas, als sie in einem Haus zum Gebet versammelt waren.

Die Augenzeugenberichte in den Evangelien sind nach Ansicht der Christen ein unbestreitbarer Beweis dafür, dass die Auferstehung Jesu Christi tatsächlich stattgefunden hat. Zwei Jahrtausende nach seinem Tod strömen die Anhänger Christi immer noch nach Jerusalem, um das leere Grab zu sehen.

Die Ereignisse des Sonntags sind in Matthäus 28,1-13, Markus 16,1-14, Lukas 24,1-49 und Johannes 20,1-23 beschrieben.

Cite this Article Format Your Citation Fairchild, Mary. "Holy Week Timeline: From Palm Sunday to the Resurrection." Learn Religions, Aug. 28, 2020, learnreligions.com/holy-week-timeline-700618. Fairchild, Mary. (2020, August 28). Holy Week Timeline: From Palm Sunday to the Resurrection. Retrieved from //www.learnreligions.com/holy-week-timeline-700618 Fairchild, Mary. "Holy Week Timeline: FromPalmsonntag bis zur Auferstehung", Religionen lernen, //www.learnreligions.com/holy-week-timeline-700618 (Zugriff am 25. Mai 2023), Zitat



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Judy Hall
Judy Hall ist eine international renommierte Autorin, Lehrerin und Kristallexpertin, die über 40 Bücher zu Themen geschrieben hat, die von spiritueller Heilung bis hin zu Metaphysik reichen. In ihrer mehr als 40-jährigen Karriere hat Judy unzählige Menschen dazu inspiriert, sich mit ihrem spirituellen Selbst zu verbinden und die Kraft der Heilkristalle zu nutzen.Judys Arbeit basiert auf ihrem umfassenden Wissen über verschiedene spirituelle und esoterische Disziplinen, darunter Astrologie, Tarot und verschiedene Heilmethoden. Ihr einzigartiger Ansatz zur Spiritualität verbindet alte Weisheiten mit moderner Wissenschaft und gibt den Lesern praktische Werkzeuge an die Hand, um mehr Ausgeglichenheit und Harmonie in ihrem Leben zu erreichen.Wenn sie nicht gerade schreibt oder unterrichtet, reist Judy um die Welt auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und Erfahrungen. Ihre Leidenschaft für Entdeckungen und lebenslanges Lernen zeigt sich in ihrer Arbeit, die weiterhin spirituell Suchende auf der ganzen Welt inspiriert und stärkt.